Antwort Florian Glock – FDP

  1. Altersdiskriminierung
    Ich empfinde höchste Wertschätzung für das Engagement älterer Menschen, denn für Freie Demokraten lebt die liberale Demokratie von Bürgerinnen und Bürgern, die mitbestimmen können. Insbesondere möchte ich auch die Erfahrungen älterer
    Menschen in unserer Gesellschaft nutzen. Darum unterstütze ich entsprechendes Engagement beispielsweise in so genannten Bildungspatenschaften, im Bundesfreiwilligendienst und der Flüchtlingshilfe. Wo erforderlich, werde ich mich
    dafür einsetzen bestehende Altersgrenzen aufzuheben, um Menschen jedes Alters die Möglichkeit zu geben, sich in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Des Weiteren sind Beratung, Begleitung und Vermittlung dieses Engagements Aufgaben, der sich die Kommunen sowie Freiwillige selbst vor Ort annehmen sollen
    – wohnortnah und dezentral, zum Beispiel durch Freiwilligenagenturen und Seniorenbüros.
    Darüber hinaus befürworte ich den Aufbau eines laufbahnbegleitenden und altersgerechten Personalmanagements in Wirtschaft und Gesellschaft, um auch für die Betriebe Erfahrungen zu nutzen und zusätzlich lebenslanges Lernen zu fördern. Deshalb möchte ich daran mitwirken den Ausbau von seniorengerechten Bildungsund Weiterbildungsangeboten voranzutreiben, welche zielgruppengerecht sind. So
    möchte ich Seniorinnen und Senioren eine bessere Teilhabe an der digitalen Welt ermöglichen.

2. Pflege
Die Situation von pflegenden Angehörigen ist häufig deshalb angespannt, weil die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in vielen Bereichen unzureichend ist. Deshalb ist es geboten, Konzepte wie das mobile Arbeiten oder „home office“ zu fördern, da sich der Arbeitnehmer die Arbeitszeit auf diese Weise flexibel einteilen kann. Des Weiteren fordere ich eine tatsächliche Wertschätzung der Pflegenden. Pflegende tragen große Verantwortung, sind fachlich qualifiziert und sind körperlich und psychisch stark gefordert. Das muss sich in der Vergütung ihrer Arbeit
widerspiegeln. Damit fördern wir die Attraktivität des Berufes. Wenn mehr Menschen eine Ausbildung zur Pflegekraft absolvieren, sind die ambulanten Pflegedienste besser aufgestellt und können die Angehörigen bei der häuslichen Pflege unterstützen.

3. Mobilität
Ich werde mich dafür einsetzen, dass bezahlbare Mobilität in ländlichen Räumen auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Der motorisierte Individualverkehr ist für viele Menschen auf dem Land unverzichtbar. Die jahrelange Unterfinanzierung der Verkehrsinfrastruktur wollen wir beenden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium unter der Führung von Volker Wissing sowohl die Investitionsmittel als auch die Planungskapazitäten signifikant erhöht.
Weiterhin will das FDP-geführte Verkehrsministerium den ÖPNV weiterentwickeln und in Qualitätsverbesserungen investieren. Außerdem muss der Bund mehr Mittel für Verkehrswege der Länder und Kommunen bereitstellen, denn diese können den Sanierungsstau nicht allein beheben. Im Bereich von Bahn, Fernbus und ÖPNV möchte ich kundengerechte und kostengünstige Angebote sicherstellen, indem für eine auskömmliche, transparente Finanzierung und fairen Wettbewerb unter den Anbietern gesorgt wird. Auch das ehrenamtlich betriebene Bürgerbussystem soll
weiter gefördert werden. Zudem sehe ich in der Digitalisierung erhebliche Potenziale für die Mobilität der Zukunft. Fahrzeuge werden schrittweise autonom unterwegs sein, intelligent vernetzt und mit ressourcenschonenden Antrieben fahren und das komfortabel und sicher. Diese Entwicklung muss bestmöglich
unterstützt werden.

4. Miteinander der Generationen
Insbesondere älter werdende Menschen haben den Wunsch, möglichst lange und selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zu leben. Dadurch werden Anpassungen in den Wohnungen erforderlich. Bestehende Förderprogramme zum altersgerechten,
barrierefreien Wohnen unterstütze ich. Sie fördern unter anderem den Umbau von Wohnungen zur Reduktion von Barrieren und ermöglichen so einen möglichst langen Verbleib in den gewohnten eigenen vier Wänden. Des Weiteren fordere ich eine Zweckbindung der Bundesmittel zur Wohnungsbauförderung: Geld, das zur
Errichtung von Wohnungsbau zur Verfügung gestellt wird, muss auch dafür eingesetzt werden und darf nicht länger in den Kassen der Länder, Städte und Gemeinden versinken. Generell bevorzuge ich die „Subjektförderung“ mit Wohngeld. Denn der Wohnungsbau wird im notwendigen Maße angeregt, wenn jeder Mieter zahlungsfähig ist. Dafür sorgt ein sachgerecht ausgestaltetes
Wohngeld, das der örtlichen Mietentwicklung angepasst wird.

5. Administrative Unterstützung
Die Digitalisierung der Verwaltung ist eine Chance und das besonders für Seniorinnen und Senioren. Sie können die notwendigen Behördengänge von Zuhause ausführen. Eine digitale Verwaltung leistet einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Barrierefreiheit. Für mich ist eines klar: Jeder muss am
digitalisierten Leben teilhaben können – sicher und unkompliziert. Ich möchte, dass älteren Menschen der Zugang zu digitaler Technik erleichtert wird. Diejenigen, die beispielsweise an einer Sehschwäche leiden, sollten die Möglichkeit haben durch
modernste Technik – wie zum Beispiel Lesegeräte oder Vorlesefunktionen, die im System integriert sind – den Nutzen der digitalen Verwaltung genießen zu können.

6. Sicherheit
Polizei und Justiz muss dringend Haushaltspriorität eingeräumt werden. Denn personell und sachlich bestens ausgestattete Sicherheitsbehörden sind die beste Waffe im Kampf gegen Kriminelle. Zudem muss die Aufklärungsarbeit gestärkt werden. Die Sicherheitsbehörden müssen von Nebensächlichkeiten entlastet
werden. So muss insbesondere die Polizei den nötigen Freiraum für ihre zentralen Aufgaben bekommen – den Schutz von Leib, Leben und Eigentum der Bürgerinnen und Bürger.

7. Bildung und Kultur
Ich möchte ein faires und modernes Rentensystem, welches jedem ein Auskommen im Alter zusichert. Die Höhe der Rente berechnet sich anhand der durchschnittlichen Lebenserwartung der jeweiligen Generation. Dieser jahrgangsindividuelle Faktor sorgt für eine solide Finanzierung und einen fairen Ausgleich zwischen den Generationen. Damit trägt jede Generation ihre eigenen Kosten und bürdet sie nicht den nachfolgenden Generationen auf. An diesem
Grundsatz muss festgehalten werden. Ich unterstütze die Idee des erleichterten Zugangs zu Kulturangeboten von älteren Menschen. Darüber hinaus setze ich mich für ein staatlich gefördertes Bildungssparen ein, sodass das lebenslange Lernen für alle  finanzierbar ist.