Körperverletzung

Körperverletzung

Rempeln, Schubsen, Stoßen, Treten, Bein stellen, Boxen, Klatschen: Gehört all das schon zum Bereich der Körperverletzung? Laut Gesetz ist die Körperverletzung eine Handlung, bei der die Gesundheit oder das körperliche Wohlbefinden eines anderen Menschen angegriffen wird.
Eine solche Tat wird nach dem Strafgesetzbuch (StGB) § 223 – 233 bestraft. Das Gesetz unterscheidet verschiedene Formen der Körperverletzung, je nachdem, wie sie begangen wird oder welche Verletzungen der Angegriffene erleidet.
So wird eine Körperverletzung, die mit einer Waffe begangen wird, schwerer bestraft als eine Ohrfeige. Auch wenn mehrere Personen gemeinsam jemanden angreifen, wirkt sich das strafverschärfend aus. Hinsichtlich der Folgen kennt der Gesetzgeber keinen Spaß: Sobald wichtige Körperfunktionen beeinträchtigt werden, wie Sehfähigkeit, Gehör oder Sprechfähigkeit, ist die angedrohte Strafe besonders hoch. Erst recht, wenn die Körperverletzung zum Tod führt.

FAKTEN
Wer andere körperlich misshandelt oder ihrer Gesundheit Schaden zufügt, begeht eine Straftat. Im Strafrecht wird dies als Körperverletzung nach § 223 -233 StGB bezeichnet. Schon der Versuch kann bestraft werden. Wer eine Körperverletzung begeht, muss mit einer Geldstrafe oder einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen. Selbst eine Ohrfeige ist eine Körperverletzung und kann bestraft werden.

OPFER
Als Opfer einer Körperverletzung fühlst man sich oftmals hilflos und schweigst aus Angst vor weiteren Verletzungen. Vielleicht denkst du, dass die anderen dich nicht ernst nehmen. Die Menschen sagen: Wenn du angegriffen wirst, musst du dich wehren! Sich selbst zu verteidigen ist erlaubt. Jedoch nur so weit, dass man den Angreifer abwehren kann. Weglaufen ist dann eine gute Möglichkeit oder andere um Hilfe bitten.

Körperverletzungen dürfen nicht im Verborgenen geschehen. Sie dürfen nicht geduldet werden, denn sie führen nicht zur Klärung von Problemen. Vielmehr wird dadurch das Zusammenleben erschwert und es entsteht neue Gewalt.
TIPPS
Meide Örtlichkeiten, an denen sich häufig gewaltbereite Cliquen aufhalten. Dies gilt auch für abgelegene Straßen, Wege und Plätze – besonders bei Dunkelheit.
Kommst du in eine Notsituation, schreie laut und / oder fordere Fremde zur Hilfe auf. Oftmals lassen Täter dann von ihrem Vorhaben ab.
Wirst du beleidigt oder bedroht, versuche das Verhalten zu ignorieren oder nicht darauf zu reagieren.
Im Zweifelsfall: lauf weg! Versuche selbstbewusst zu wirken und dadurch von dir abzulenken. Ein aufrechter und schneller Gang strahlt Sicherheit aus.
Falls dir die Täter nicht bekannt sind, Präge dir das Aussehen und besondere Merkmale ein. Für die polizeiliche Beweisführung ist das ganz entscheidend.

Nach einer Tat nichts zu tun, macht die Täter stark und dich zu einer berechenbaren Größe. Besonders wichtig: Teile das Erlebte einer Person deines Vertrauens mit – Der POLIZEI – Rechtsanwalt – usw.
Gehe sobald wie möglich zur Polizei und erstatte Anzeige. Nicht bei jeder Rempelei, das wäre übertrieben – aber dann, wenn die Grenzen überschritten sind.
Hab keine Angst vor Rache! In den überwiegenden Fällen handelt es sich um spontan ausgesprochene Drohungen, weil der Täter eine Strafverfolgung verhindern will.

Gewalt kann sich gegen Menschen, aber auch gegen Tiere oder Sachen richten. Von Gewalt spricht man, wenn nicht zufällig, sondern absichtlich und gezielt gehandelt wird. Dabei ist für den Täter Gewalt etwas anderes als für das Opfer. Während der Täter sein Handeln oftmals nicht so schlimm findet, ist es für den, der Gewalt erleiden muss, sehr schmerzhaft. Nicht nur, weil es körperlich weh tut, sondern weil dabei auch die Seele verletzt wird. Menschen empfinden unterschiedlich und so kann beispielsweise schon Anschreien als Gewalt erlebt werden.
Gewalt beginnt nicht erst beim Tun. Gewalt beginnt bereits, wenn sie verharmlost oder geduldet wird. Auch Worte können verletzen, demütigen und bloßstellen. Mit Worten kann man gezielt Unwahrheiten verbreiten, jemanden herabsetzen, beleidigen, provozieren oder lächerlich machen. Auch Worte tun weh und können über lange Zeit schmerzen, länger als eine Ohrfeige.